11.09.2008 | 13:47 | Berichte und Beispiele

Weihnachtsbaumprobleme

"Things were not going well. It was August, and my tree from the previous year's Christmas still lay in a heap of brown, dead pine needles in my dark, unused dining room. I was ashamed to take it out to the trash, not wanting my neighbors to see how far I'd fallen, how utterly paralyzed I'd become by my years of excess. Eventually, my wife and I would make a heroic effort to dispose of the incriminating object – chopping it up like a dead body and stuffing it in plastic bags before lugging it in the dead of night a few floors down and leaving it near a known coke dealer's doorway. Let him take the rap, we figured."
(Anthony Bourdain: "Kitchen Confidential")

10.09.2008 | 07:45 | Korrekturen und Ergänzungen | Berichte und Beispiele

Produktive Prokrastination

"The things that I get the most 'stuck-est' on... it frequently turns out I was not supposed to do. I'm not saying that everything I procrastinate turns out to be for a good reason, but there are a lot of times when I get stuck that I later find an infinitely better, different way to handle..."

(Laura Fitton bei Web Worker Daily, in einem Beitrag, der ansonsten von einer neuen To-do-Listen-Technik handelt)

09.09.2008 | 15:19 | Blog und Buch

Verworfene Buchtitel

Triumph des Unwillens
Titel kommt später
Später Pussycat! Snooze! Snooze! Snooze!
Heute jedoch nicht
Übernächster Mittwoch ist auch noch ein Tag
Eine kurze Geschichte der Zeitverschwendung
Übernächster Mittwoch ist auch noch ein Tag
Nur ein Vierteljährchen (mit Stickereimotiv auf dem Umschlag)
Mehr Willenskraft in 30.000 Tagen
Organisiert in 30.000 Tagen
Diesseits des Lustprinzips
Sorge dich nicht – schiebe
Das Weltwissen der Verschieberegler
Zen oder die Kunst, das Motorrad erst übermorgen zu warten
0 Ergebnisse für "Weiterarbeiten". Meinten Sie "Wartearbeiten"?
Was ich endlich mal lesen müsste
Alles erledigen kann ich, wenn ich tot bin
Später oder später
Jemand müsste mal!
Liegen lassen
Heute nicht und morgen nicht gleich
Lass, was du nicht tun kannst
Nach der Pause ist vor der Pause
Mañana oder Wie ich lernte, das Verschieben zu lieben
Endlich Nichtmacher
Ich habe unfertig
Arbeit = Kraft x Umweg
Die Insel der Saumseligen
Gärtnern für Böcke
Weniger erledigen leicht gemacht
Voraussichtlich 30 Minuten später
Auf dem kürzesten Umweg
Auf dem schnellsten Umweg
Morgen oder so
Lifestyle of Bad Organisation
Die 1000 besten Zaudertricks
Halbe Kraft voraus!
Heute, morgen, irgendwann
Irgendwann ist auch noch ein Tag
Irgendwann, dringend
Die Kunst des Liegenlassens
Das Später-Prinzip
Hat sich erledigt
Fleißlos glücklich
Sommerhaus aufräumen, später
Liegen und liegen lassen
Aktenzeichen Unerledigt
Unordnung halten leicht gemacht
Morgen ist das neue Heute
Vom falschen Zeitpunkt
Die Wartenummer
Letzte Mahnung
No TODO
Putting the Pro in Procrastination
Der äußere Schweinehund
Titel einfügen (dringend!)
Jenseits des David-Allen-Gürtels

Von Kommentaren des Inhalts, da seien aber einige bessere Titel dabei als der endgültige, bitten wir abzusehen. So eine Buchtitelabstimmung ist nur geringfügig weniger kompliziert und kompromissbefrachtet als eine US-Präsidentschaftswahl mit 57 Kandidaten.

08.09.2008 | 21:36 | Blog und Buch

10 verbotene Tätigkeiten

Wer farbenblind ist, darf kein Verkehrspilot werden, und wer schon weiß, dass er zum Suchtverhalten neigt, zieht besser nicht "nur mal so zum Ausprobieren" am Crackpfeifchen. Um diese zehn Tätigkeiten sollten Sie als LOBO einen weiten Bogen machen:

1. Haustürgeschäfte abschließen, nur um den Vertreter loszuwerden. Man wird den Vertrag niemals innerhalb der Frist widerrufen, und da steht man dann mit einem Hörzu-Abonnement.

2. Abos abschließen, die sich selbst verlängern. Ausnahme: Verträge, die man tatsächlich bis ans Lebensende behalten will.

3. Ein Fernstudium beginnen. Die Chancen auf einen Abschluss sind unwesentlich größer als Null. Dasselbe gilt für Fernlehrgänge.

4. Ein Studienfach wählen, in dem es statt Prüfungen zu festgelegten Terminen nur Seminararbeiten zu frei gewählten Themen mit Abgabeterminen "irgendwann nächstes Jahr" gibt. Das bedeutet zwar, dass man praktisch kein geisteswissenschaftliches Fach studieren kann, aber wer das unbedingt tun will, soll eben ins Ausland gehen. Dort sind selbst geisteswissenschaftliche Fächer manchmal so verschult, dass sie von LOBOs bewältigt werden können.

5. DVDs oder Bücher bei Institutionen entleihen, die von Tag zu Tag steigende Überziehungsgebühren verlangen. Schon nach kurzer Zeit laufen so hohe Kosten auf, dass man sich erst recht nicht mehr zur Rückgabe überwinden kann. Jetzt kann man sich in der betreffenden Bibliothek oder Videothek nicht mehr blicken lassen, womit derselbe Zustand hergestellt ist, zu dem wir sowieso raten. Nur viel, viel teurer.

6. Ein Auto kaufen. Nichts bringt so viele administrative Zumutungen mit sich wie der Besitz eines Autos: Die Anmeldung! Die Ummeldung! Der immer wiederkehrende TÜV! Neue gesetzliche Regelungen! Die regelmäßig zu bezahlende Versicherung! Der Briefwechsel mit der Versicherung! Die Parkknöllchen! Das extrafrühe Aufstehen zur Vermeidung weiterer Parkknöllchen! Die Wiederbeschaffung des abgeschleppten Autos! Die im Auto eingesperrten Autoschlüssel! Das Aufräumen und Staubsaugen im Inneren des Autos!

7. Geldanlageformen wählen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder verkauft werden müssen, wenn es sich lohnen soll. Insbesondere Optionen eröffnen erstaunliche Geldverbrennungsmöglichkeiten.

8. Pflegeintensive Pflanzen oder Haustiere in die Wohnung aufnehmen. Eine Vogelspinne kommt auch mal ein Jahr lang ohne Futter aus. Kleintiere mit regem Stoffwechsel sind nicht zu empfehlen.

9. Heiraten. Eine Ehe ist wie ein Abonnement fürs Fitnessstudio – man kommt relativ einfach rein, aber wieder rauszukommen ist langwierig, teuer und kompliziert.

10. Gegen Punkt 1-9 verstoßen, weil man sich vorgenommen hat, sich diesmal einfach ernsthaft zusammenzureißen.

Steht entweder im Buch oder auch nicht, das wird man dann sehen, wenn das Buch da ist.

08.09.2008 | 02:34 | Kategorie braucht noch einen Titel!

Arbeitsaufschiebevarianten


Von dieser seltsamen Seite entlehnt

Nun.

05.09.2008 | 10:47 | Korrekturen und Ergänzungen | Berichte und Beispiele

Zusammenfassungsdienst: Produktivität und Ablenkung

Alles schon ein paar Monate her, aber ihr habt es ja doch noch ungelesen im Feedreader stecken.

Gina Trapani, What Productivity Studies Really Show:
Täglich liest man irgendwo, wie sehr ständiges Maillesen die Produktivität schmälert und dass Multitasking der Untergang des Abendlandes ist. Dabei ist zum einen nicht einkalkuliert, dass z.B. die Einführung von E-Mail gleichzeitig die Produktivität drastisch erhöht hat, zum anderen stammt vermutlich ein Großteil dieser Behauptungen von Leuten, die einfach nicht mit dem Internet umgehen können. Verweise auf Anne Zelenka (sich beim Arbeiten nicht abschotten, sondern offen für Abschweifungen und Ablenkungen bleiben), Clay Shirky (Online-Interaktion ist viel besser als frühere Zeitvertreibe wie Fernsehen) und Bill Gates (wir werden nicht mit zu vielen, sondern mit zu wenig Informationen bombardiert).

Anne Zelenka, Busyness vs. Burst: Why Corporate Web Workers Look Unproductive:
Wer in der burst economy (Innovation, flache Hierarchien, unregelmäßige Produktivität) arbeitet, sieht nur nach den Maßstäben der herkömmlichen business economy unproduktiv aus – weil er nicht ganztags am Rechner sitzt, weil er nicht sofort auf jede Mail reagiert (sondern andere Kommunikationskanäle wie Blogs, Chats etc. nutzt), weil er viel Zeit damit verbringt, ziellos im Web herumzusurfen und weil er das schnelle Experiment der langfristigen Planung vorzieht. Die Welt braucht beide Arbeitsmodi.

Anne Zelenka, Bring on Information Overload: It's Good for You:
Wer mehr Informationen ausgesetzt ist, lernt auch mehr zu bewältigen und wird dabei schlauer. Zitiert Stowe Boyd: Halbaufmerksamkeit ist keine Krankheit, sondern der Arbeitsmodus der Zukunft. Tipps unter anderem: Unbesorgt auch mal was verpassen, ungelesene Mails löschen, alles Wichtige findet sowieso mehrmals den Weg zu uns.

Das alles steht in "Dinge geregelt kriegen – ohne einen Funken Selbstdisziplin" zwar auch so ungefähr drin, aber ohne Verweise auf diese schönen Details, die erst auftauchten, als das Buch schon fertig war.

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