28.10.2008 | 16:47 | Tipps und Tools

want2do

Ein Gute-Vorsätze-Startup, das mir heute erst unter die Augen kommt, obwohl es anscheinend schon mindestens ein halbes Jahr alt ist: want2do. Im Unterschied zum hier kürzlich erwähnten StickK geht es bei want2do sympathischerweise nur nebenbei um freudlose Diätvorsätze, in erster Linie aber um Pläne wie "mehr küssen" und "Paintball spielen gehen". want2recommend!

28.10.2008 | 14:12 | Tipps und Tools

Schlüsseltechnologien

Die Abbildung zeigt ein verspätetetes Weihnachtsgeschenk, das ich gerade erhalten habe. Es löst das Problem, dass ich beim Nachhausekommen gern den Schlüsselbund außen an der Wohnungstür stecken lasse. Ab jetzt brauche ich den Schlüssel, um innen das Licht einzuschalten, er kann also nicht mehr außen stecken. (Es sei denn, ich komme tagsüber nach Hause und brauche kein Licht, aber das kommt sowieso nie vor.) Ich muss das Wunderwerk nur noch einbauen. Oder einbauen lassen. Bis dahin erfreue ich mich schon mal in der Theorie daran.

26.10.2008 | 12:51 | Tipps und Tools

Outsourcing via Amazon Mechanical Turk

Joël Adami weist mich auf dieses Tutorial hin: Audiodateien via Amazon Mechanical Turk transkribieren lassen (auf Englisch) (also der Link; das Transkribieren funktioniert vermutlich auch auf Deutsch). Amazon Mechanical Turk ist eine praktische Einrichtung, bei der man online kleine, klar umrissene Aufgaben an Heerscharen anonymer "Turker" vergeben kann, quasi Heimarbeit 2.0. Auch die Kommentare zum Tutorial sind lesenswert, denn da geht es überwiegend um die Frage, ob es Ausbeutung oder ok ist, für solche Tätigkeiten $8 pro Stunde zu bezahlen.

Ich schiebe zufällig seit Tagen die Transkription eines relativ unangenehmen Interviews vor mir her, kann die Arbeit aber auch nicht aus dem Haus geben, weil ich nicht will, dass irgendjemand außer mir dieses Interview hört. Eventuell muss ich noch mal im eigenen Buch die Stellen nachlesen, die sich mit dem Thema "Das Haupthindernis beim Outsourcing ist immer erst mal die Scham" befassen.

22.10.2008 | 12:53 | Tipps und Tools

Unwohltätige Organisationen

Einer der wenigen praktischen Ratschläge, die wir zur Bewältigung von Deadlineproblemen finden konnten, stammt aus "Schluss mit dem ewigen Aufschieben" von Werner Rückert und lautet: "Geben Sie einen Geldbetrag, dessen Verlust Sie schmerzen würde, an eine Person, der Sie vertrauen, und machen Sie mit ihr einen Vertrag. Schreiben Sie genau auf, welches Ergebnis Sie bis zu welchem Zeitpunkt in einer genau überprüfbaren konkreten Form dieser Person Ihres Vertrauens vorlegen wollen. Dritteln Sie das Vorhaben, wenn es umfangreich ist. Wenn Sie es schaffen, bekommen Sie ein Drittel Ihres Geldes zurück. Wenn nicht, überweist Ihr Vertrauter vor Ihren Augen das Geld an eine Organisation, die Ihnen verhasst ist und deren Ziele Sie verabscheuen."

Letzteres verhindert, dass man sich das Deadlineversagen heimlich mit dem Argument schönredet, wenigstens profitierten "Amnesty International" oder "Ärzte ohne Grenzen" von der eigenen Unfähigkeit. So schön das zunächst klingt, deutet in der Fachliteratur leider einiges darauf hin, dass von dem Verfahren in erster Linie die verhassten Organisationen profitieren werden: Im Experiment wie in der Praxis haben sich finanzielle Anreize bisher als nicht sehr erfolgreich erwiesen.*

Wer es trotzdem ausprobieren möchte, hat bei stickK die Wahl zwischen Wohltätigkeitsorganisationen einerseits und "Anti-Charities" wie der NRA andererseits. Dort kann man auch die Vorsätze anderer stickK-Nutzer ( "stop looking at porn", "no more dessert") nachlesen. Ob diese Pläne zum von stickK beworbenen Ziel ("achieve your dreams and live a life you love") führen, je nun, man steckt ja nicht drin. Falls ich mich dort anmelde, dann jedenfalls mit dem guten Vorsatz, mehr Pornos anzusehen und dabei reichlich Nachtisch zu essen.

* Nachtrag: Ich sehe gerade in unserem eigenen Buch, dass es da auf S. 202 heißt, finanzielle Anreize könnten helfen, die Erschöpfung der Selbstregulationsfähigkeit hinauszuzögern. Sobald ich noch mal in die Quellen gesehen habe, hier mehr zur Frage: Geld als Motivation, wann hilft es, wann hilft es nicht?

20.10.2008 | 10:58 | Tipps und Tools

Weltvereinfachung: Handyporto

Im Buch heißt es: "Niemals Sonderangebote oder Großpackungen kaufen, die mehr als das enthalten, was man gerade braucht, ganz egal, wie viel billiger sie sind. Jedem LOBO stehen drei individuelle Ausnahmen von dieser Regel zu, die seine schlimmsten Probleme lindern, unsere Empfehlung wären Glühbirnen, Briefmarken und Mülltüten."

Für die nächste Überarbeitung wird man sich einen Ersatz für den Briefmarken-Vorschlag ausdenken müssen, denn inzwischen hat die Post das Handyporto eingeführt: SMS mit "Karte" oder "Brief" an die 22122 schicken, zurück kommt eine SMS mit einer zwölfstelligen Nummer drin, die oben rechts auf den Brief oder die Karte geschrieben wird (3 Zeilen à 4 Zahlen), fertig. Natürlich ist das Verfahren etwa doppelt so teuer wie normale Briefmarken, aber dieser Nachteil wird durch die eingesparte Briefmarken-Suchzeit wieder ausgeglichen. Schön wäre, wenn man neben "Brief" und "Karte" auch noch "Blindensendung (Nachnahme eigenhändig) international" und andere Portoprobleme auf dieselbe Art lösen könnte, aber wir wollen mal nicht undankbar sein. Für alle außer den Briefmarkensammlern ist die Welt gerade ein bisschen besser geworden.

Ergänzung: Fabian Pittroff weist mich darauf hin, dass das Handyporto leider derzeit nur mit T-Mobile, Vodafone und E-Plus funktioniert.

10.10.2008 | 17:07 | Tipps und Tools

Dinge regeln lassen

"Ein Stapel Probleme, der einen vorwurfsvoll anstarrt, meint das meistens gar nicht persönlich: Die Probleme wollen einfach nur von irgendjemandem gelöst werden. Es reicht auch, jemand anderen damit zu beauftragen. Zu jeder Aufgabe, mit der man sich herumquält, existiert jemand, dem genau diese Tätigkeit Spaß macht oder der zumindest viel weniger unter ihr leidet. Es gibt Menschen, die – unter bestimmten Bedingungen – gern putzen, aufräumen, Ordnungssysteme ausdenken, Termine vereinbaren und Papiere in Aktenordner sortieren. Man muss sie nur ausfindig machen und dann dazu bewegen, einem diese Arbeiten abzunehmen. Dazu hat man im Großen und Ganzen zwei Möglichkeiten zur Verfügung: Geld und Tauschgeschäfte."
(Kapitel "Jetzt helfe ich mir nicht mehr selbst")

In den USA scheint es etwas leichter zu sein, Dienstleister für die Geld-Variante zu finden. In Deutschland kann man danach lange suchen. Es sei denn, man lebt in Berlin, wo es Freerke de Buhr gibt. Neulich rief sie mich von sich aus an und fragte, ob sie nicht langsam mal meine unsortierte Zettelsammlung für die Steuer aufbereiten sollte. Wer also in Berlin lebt und sein Leben in Ordnung bringen lassen möchte: freerke.de_buhr@web.de, 030 / 440 411 97 oder 0179 / 46 222 12. (Für Münchner können wir eventuell auch was einfädeln.) Tipp: Ein paar Stunden Lebeninordnungsbringung eignen sich auch gut als Geschenk insbesondere für Menschen, die schon alles haben, und zwar so viel davon, dass die Tür kaum mehr aufgeht.

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