10.02.2010 | 18:58 | Korrekturen und Ergänzungen
"Ein weiterer Aspekt ist, dass zunächst die bewusste Entscheidung getroffen werden muss, zur Tat zu schreiten. Fensterputzen tut man nicht so oft, deshalb muss man den Zeitpunkt für die Handlung bewusst wählen. Ein regelmäßiger Rhythmus, wie etwa beim Spülen nach jeder Mahlzeit, verhindert, dass man sich Fragen stellen muss. Fehlt ein solcher Rhythmus, ist man gezwungen, nachzudenken und zu entscheiden, wann der richtige Augenblick ist, um zur Tat zu schreiten. Dies wiederum löst alle möglichen anderen Fragen und Zweifel aus, die die Tätigkeit als solche hinterfragen: Warum nicht auf morgen verschieben? Warum nicht einfach hinnehmen, dass ein bisschen Staub auf den Fenstern liegt? Gibt es im Leben nicht wichtigere Dinge? Ist das nicht Zeitverschwendung?"
(Jean-Claude Kaufmann: "Mit Leib und Seele – Theorie der Haushaltstätigkeit", S. 213-214)