30.09.2008 | 16:29 | Korrekturen und Ergänzungen
Im Kapitel "Halbe Kraft voraus! – Energiesparendes Arbeiten" raten wir mit Hilfe verschiedener ausgedachter und an den Haaren herbeigezogener Argumente dazu, auch mal fünfe grade sein zu lassen. Dabei hätten wir unsere Behauptungen so schön mit den Ergebnissen der Glücksforschung untermauern können, wenn ich das Buch in meinem eigenen Regal, in dem sie drinstehen, nur etwas gründlicher gelesen hätte. Hier also das, was man irgendwann in das Kapitel einflicken müssen wird:
"One gets some idea of the strain of optimising by comparing the happiness of 'maximisers' (who seek the best) and 'satisficers' (who are content with what is good enough). Barry Schwartz of Swarthmore College and his colleagues have devised good scales that enable us to sort people into these two categories, and we do indeed find that the maximisers are less happy than the satisficers. Maximisers may indeed get some better 'objective' outcome through all their searching, but even so, they are less happy."
(Richard Layard: "Happiness – Lessons from a New Science", S. 198, deutsch wahrscheinlich: "Die glückliche Gesellschaft". Bei der Studie von Barry Schwartz handelt es sich um: Schwartz, B., Ward, A., Lyubomirsky, S., Monterosso, J., White, K. and Lehmann, D. (2002), "Maximising versus satisficing: Happiness is a matter of choice", Journal of Personality and Social Psychology, 83, 1178-97)
Kommentar #1 von Horst_Hirst:
Ja aber ist das nicht die alte Waschbären-Biber-Problematik, und hast du nicht in früheren Veröffentlichungen eher den Bibern das Wort geredet?
01.10.2008 / 19:26
Kommentar #2 von Kathrin:
Nein, das ist nicht ganz die alte Waschbären-Biber-Problematik. Ich habe das Glücksforschungsbuch jetzt wieder nicht zur Hand, hatte aber den Eindruck, dass es bei den Maximisers und Satisficers um Projekte mit einem klaren Ende geht. Nach diesem Ende bereut man dann, dass man nicht sein Bestes getan hat, oder grübelt darüber nach, was man hätte anders machen sollen. Ein Biber dagegen arbeitet zeitlebens daran, sich sein Umfeld genau so zu gestalten, wie er es gerne hätte, da gibt es hinterher keine, hähä, nagenden Gedanken. Schon aus Mangel an einem Hinterher.
02.10.2008 / 05:12
Kommentar #3 von Horst_Hirst:
Wenn das so ist, werfe ich noch Charles Lindblom in die Diskussion, The Science of Muddling Through (1958), wo sinngemäß drinsteht, dass man aufgrund der Begrenztheit der menschlichen Kognition im Heuhaufen eigentlich nie nach der spitzesten Nadel sucht, sondern fast immer zufrieden ist, wenn man überhaupt eine findet.
02.10.2008 / 08:59