11.09.2008 | 16:52 | Blog und Buch

Grundlagentexte

Structured Procrastination von John Perry: Man braucht Aufgaben, die dringend und wichtig erscheinen, es aber gar nicht sind, damit man sich vor ihnen drücken und so die eigentlich sinnvolle Arbeit erledigen kann.

Good and Bad Procrastination von Paul Graham: Es geht nicht darum, Prokrastination zu vermeiden, denn sie ist unvermeidlich – schließlich vernachlässigt man bei der Arbeit an einer Sache zwangsläufig unendlich viele andere. Es geht darum, richtig zu prokrastinieren.

Auf diesen beiden Essays fußte der Prokrastinationsvortrag beim 9to5-Festival 2007, und ohne sie wäre das Buch nicht entstanden. Danke, John Perry und Paul Graham.

09.09.2008 | 15:19 | Blog und Buch

Verworfene Buchtitel

Triumph des Unwillens
Titel kommt später
Später Pussycat! Snooze! Snooze! Snooze!
Heute jedoch nicht
Übernächster Mittwoch ist auch noch ein Tag
Eine kurze Geschichte der Zeitverschwendung
Übernächster Mittwoch ist auch noch ein Tag
Nur ein Vierteljährchen (mit Stickereimotiv auf dem Umschlag)
Mehr Willenskraft in 30.000 Tagen
Organisiert in 30.000 Tagen
Diesseits des Lustprinzips
Sorge dich nicht – schiebe
Das Weltwissen der Verschieberegler
Zen oder die Kunst, das Motorrad erst übermorgen zu warten
0 Ergebnisse für "Weiterarbeiten". Meinten Sie "Wartearbeiten"?
Was ich endlich mal lesen müsste
Alles erledigen kann ich, wenn ich tot bin
Später oder später
Jemand müsste mal!
Liegen lassen
Heute nicht und morgen nicht gleich
Lass, was du nicht tun kannst
Nach der Pause ist vor der Pause
Mañana oder Wie ich lernte, das Verschieben zu lieben
Endlich Nichtmacher
Ich habe unfertig
Arbeit = Kraft x Umweg
Die Insel der Saumseligen
Gärtnern für Böcke
Weniger erledigen leicht gemacht
Voraussichtlich 30 Minuten später
Auf dem kürzesten Umweg
Auf dem schnellsten Umweg
Morgen oder so
Lifestyle of Bad Organisation
Die 1000 besten Zaudertricks
Halbe Kraft voraus!
Heute, morgen, irgendwann
Irgendwann ist auch noch ein Tag
Irgendwann, dringend
Die Kunst des Liegenlassens
Das Später-Prinzip
Hat sich erledigt
Fleißlos glücklich
Sommerhaus aufräumen, später
Liegen und liegen lassen
Aktenzeichen Unerledigt
Unordnung halten leicht gemacht
Morgen ist das neue Heute
Vom falschen Zeitpunkt
Die Wartenummer
Letzte Mahnung
No TODO
Putting the Pro in Procrastination
Der äußere Schweinehund
Titel einfügen (dringend!)
Jenseits des David-Allen-Gürtels

Von Kommentaren des Inhalts, da seien aber einige bessere Titel dabei als der endgültige, bitten wir abzusehen. So eine Buchtitelabstimmung ist nur geringfügig weniger kompliziert und kompromissbefrachtet als eine US-Präsidentschaftswahl mit 57 Kandidaten.

08.09.2008 | 21:36 | Blog und Buch

10 verbotene Tätigkeiten

Wer farbenblind ist, darf kein Verkehrspilot werden, und wer schon weiß, dass er zum Suchtverhalten neigt, zieht besser nicht "nur mal so zum Ausprobieren" am Crackpfeifchen. Um diese zehn Tätigkeiten sollten Sie als LOBO einen weiten Bogen machen:

1. Haustürgeschäfte abschließen, nur um den Vertreter loszuwerden. Man wird den Vertrag niemals innerhalb der Frist widerrufen, und da steht man dann mit einem Hörzu-Abonnement.

2. Abos abschließen, die sich selbst verlängern. Ausnahme: Verträge, die man tatsächlich bis ans Lebensende behalten will.

3. Ein Fernstudium beginnen. Die Chancen auf einen Abschluss sind unwesentlich größer als Null. Dasselbe gilt für Fernlehrgänge.

4. Ein Studienfach wählen, in dem es statt Prüfungen zu festgelegten Terminen nur Seminararbeiten zu frei gewählten Themen mit Abgabeterminen "irgendwann nächstes Jahr" gibt. Das bedeutet zwar, dass man praktisch kein geisteswissenschaftliches Fach studieren kann, aber wer das unbedingt tun will, soll eben ins Ausland gehen. Dort sind selbst geisteswissenschaftliche Fächer manchmal so verschult, dass sie von LOBOs bewältigt werden können.

5. DVDs oder Bücher bei Institutionen entleihen, die von Tag zu Tag steigende Überziehungsgebühren verlangen. Schon nach kurzer Zeit laufen so hohe Kosten auf, dass man sich erst recht nicht mehr zur Rückgabe überwinden kann. Jetzt kann man sich in der betreffenden Bibliothek oder Videothek nicht mehr blicken lassen, womit derselbe Zustand hergestellt ist, zu dem wir sowieso raten. Nur viel, viel teurer.

6. Ein Auto kaufen. Nichts bringt so viele administrative Zumutungen mit sich wie der Besitz eines Autos: Die Anmeldung! Die Ummeldung! Der immer wiederkehrende TÜV! Neue gesetzliche Regelungen! Die regelmäßig zu bezahlende Versicherung! Der Briefwechsel mit der Versicherung! Die Parkknöllchen! Das extrafrühe Aufstehen zur Vermeidung weiterer Parkknöllchen! Die Wiederbeschaffung des abgeschleppten Autos! Die im Auto eingesperrten Autoschlüssel! Das Aufräumen und Staubsaugen im Inneren des Autos!

7. Geldanlageformen wählen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder verkauft werden müssen, wenn es sich lohnen soll. Insbesondere Optionen eröffnen erstaunliche Geldverbrennungsmöglichkeiten.

8. Pflegeintensive Pflanzen oder Haustiere in die Wohnung aufnehmen. Eine Vogelspinne kommt auch mal ein Jahr lang ohne Futter aus. Kleintiere mit regem Stoffwechsel sind nicht zu empfehlen.

9. Heiraten. Eine Ehe ist wie ein Abonnement fürs Fitnessstudio – man kommt relativ einfach rein, aber wieder rauszukommen ist langwierig, teuer und kompliziert.

10. Gegen Punkt 1-9 verstoßen, weil man sich vorgenommen hat, sich diesmal einfach ernsthaft zusammenzureißen.

Steht entweder im Buch oder auch nicht, das wird man dann sehen, wenn das Buch da ist.

02.09.2008 | 09:36 | Blog und Buch | Tipps und Tools

6 einfache Übungen

1. Auch mal ein Getränk zwei Jahre vor Ablaufdatum austrinken. Schon hat man eine Aufgabe lange vor der Deadline erledigt.
2. Auf Bahngleisen sitzen oder liegen. Rechtzeitig aufstehen, bevor der Zug kommt. Diese Übung vermittelt ein Gefühl für das Tempo, in dem die Deadline herannaht, auch wenn vorher lange Zeit gar nichts passiert ist.
3. Aus den Briefkästen der Nachbarn amtlich aussehende Schreiben fischen und öffnen. Die Wirkung ist die einer Desensibilisierungstherapie gegen Heuschnupfen: Schon wenige Jahre später kann man auch Post aus dem eigenen Briefkasten öffnen.
4. Einige Kabel wohlgeordnet in eine Tasche legen. Eine Stunde abwarten, die Tasche wieder öffnen. Den entstandenen Kabelsalat betrachten und dabei über die Sinnlosigkeit menschlichen Ordnungsstrebens meditieren.
5. Zeitungen Seite für Seite ins Altpapier geben, um so zu erlernen, wie man eine größere Aufgabe in übersichtliche Einheiten zerlegt.
6. Den perfekten Mord planen, dann kurz vor der Ausführung darauf verzichten. Darüber nachdenken, dass Untätigkeit Leben retten kann.

(Aus dem Buch gestrichen)

01.09.2008 | 11:42 | Blog und Buch

Nation of Prokrasti


Späterlese
Der Beitragstitel ist natürlich grauenvoll; ich hatte ihn als Provisorium hineingeschrieben. Wie so oft habe ich ein Provisorium ausgewählt, das so schlecht sein sollte, dass es später UNBEDINGT ersetzt werden muss. Nun.

Rissschwenk auf auf die Entstehung dieses buchbegleitenden Blogs. Ursprung ist eigentlich ein Vortrag gleichen Titels beim 9to5-Festival (hier herunterzuladen, 42 Min, 19MB mp3). Obwohl von vier bis fünf Uhr morgens angesetzt, ist der Raum etwa doppelt so voll wie feuerpolizeilich erlaubt (Vermutung). Ich glaube, Literaturagent Thomas Hölzl schlug vor, daraus ein Buch zu machen; eine Idee von genialischer Bescheuertheit, deren ausführliche Geschichte Kathrin hier für die ZEIT aufgeschrieben hat. Weil es am sechsten Oktober bei Rowohlt Berlin erscheinen wird, hatten wir uns vorgenommen, das Blog bereits im Mai zu launchen, um die Aufmerksamkeit für das Thema Prokrastination etwas anzuheizen. Obwohl das Wort im Englischen seit etwa 500 Jahren existiert, ist es im Deutschen noch ziemlich unbekannt. Die Domain Prokrastination.com zum Beispiel lag noch ungesichert auf der Weide herum und liess sich bereitwillig einfangen. Der entsprechende Wikipedia-Eintrag leitet einfach weiter auf "Aufschieben", was sachlich okay sein mag, aber sich ungerecht anfühlt. Dabei wird das Wort wie auch das Thema Prokrastination gross werden, denn egal, ob man es als krankhafte Persönlichkeitsstörung oder als neuzeitlichen Lifestyle ansieht – es handelt sich um eine medial zu wenig beachtete gesellschaftliche Grossbewegung, die
...
in der Zwischenzeit kann man hier das (leicht modifizierte) Vorwort des Buchs nachlesen, in dem steht, warum wir dieses Buch
..


Kathrin, der Startartikel hier ist noch selbstgerechter Pathosquark, kannst Du mal drübergehen und ein witziges Ende dranflanschen, spätestens bis 4. Juli 14. Juli 02.08. Ende August morgen? SL
Okay, aber ich weiss nicht, ob ich's retten kann. KP

22.08.2008 | 20:38 | Blog und Buch | Kategorie braucht noch einen Titel!

Ein zweiter Testbeitrag


Mowgli mit 19
Der auch nicht viel enthält, ausser neuerdings einem Testbild. Und natürlich auch etwas mehr Text, damit nämlich der Text-Bild-Fluss untersucht werden kann, selbst, wenn dazu viel Quark hier hineingeschrieben werden muss. Um schlussendlich sogar die Bildunterschrift mit zu umspülen. Toll. Oh, aber dafür braucht man noch viel mehr Text, zum Beispiel den gleichen wie am Anfang: Der auch nicht viel enthält, ausser neuerdings einem Testbild. Und natürlich auch etwas mehr Text, damit nämlich der Text-Bild-Fluss untersucht werden kann, selbst, wenn dazu viel Quark hier hineingeschrieben werden muss. Um schlussendlich sogar die Bildunterschrift mit zu umspülen. Toll. Der auch nicht viel enthält, ausser neuerdings einem Testbild. Und natürlich auch etwas mehr Text, damit nämlich der Text-Bild-Fluss untersucht werden kann, selbst, wenn dazu viel Quark hier hineingeschrieben werden muss. Um schlussendlich sogar die Bildunterschrift mit zu umspülen. Toll.

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