23.09.2008 | 16:42 | Kategorie braucht noch einen Titel!
"Jean Traore, ein Austauschstudent aus dem westafrikanischen Burkina Faso, empfindet das Konzept der 'Zeitverschwendung' als verwirrend. 'Dort, wo ich herkomme, gibt es so etwas wie verschwendete Zeit überhaupt nicht', erklärt er. 'Wie kann man Zeit verschwenden? Wenn man irgend etwas nicht tut, tut man dafür etwas anderes. Auch wenn man einfach nur mit einem Freund spricht oder herumsitzt, tut man eben das.'"
(Robert Levine: "Eine Landkarte der Zeit")
"Eine Landkarte der Zeit" ist auch sonst ein sehr lesenswertes Buch, aber das nur am Rande. Eigentlich geht es in diesem Beitrag darum, was man beim Herumsitzen oder -liegen ganz nebenbei noch mit erledigen kann, nämlich wissenschaftliche Arbeit im Dienste des WETI Institute. Im Unterschied zu SETI besteht die Tätigkeit von WETI im Warten darauf, dass die Außerirdischen uns entdecken. Dabei wird nicht nur das Geld des Steuerzahlers eingespart, sondern auch sonst viel Schaden vermieden: "Mankind has always felt the urge of actively doing something of extraordinary relevance. By doing so, we have caused a great deal of grief and disaster. The WETI Institute proposes to abandon our reckless anthropocentric ambition, and to strive for a more humble approach of letting the universe explore us instead." Also einfach mal nicht so viel unnütz herumwuseln, sondern produktiv abwarten, dazu vielleicht eine schöne Tasse Tee.
Kommentar #1 von Minkasia:
Right on, right on!
In Folge der hier sehr schön unters Volk gebrachten Lehren der gelingenden Prokrastination sitze ich soeben – gleichsam als Austauschstudentin aus dem österreichischen Norden – in einem abgehalfterten Bauernhaus im Süden und schreibe statt Kolumnen und Ähnlichem nur noch ein paar Kommentare ohne Verwertungsaussichten. Ich tue eben das.
Keep up the good "work"!
25.09.2008 / 11:32