17.11.2008 | 18:58 | Tipps und Tools

Write Or Die

Schreiben, Schreiben, Schreiben. Einfach irgendwas hinschreiben. So lange, bis der Beitrag fertig ist. Und dabei keine Pausen machen. Im "Gentle Mode" zeigt das Schreibehelfertool "Write or Die" nur ein lästiges Mahn-Popup an, wenn man nicht weiterschreibt. Im "Normal Mode" erzeugt es in den Schreibpausen grässliche Geräusche, und im "Kamikaze Mode" wird der bereits entstandene Text Wort für Wort wieder gelöscht. Das darf nicht passieren. Es gibt zwar eine Pausenfunktion, "but it will only work once! This is the only concession I make to your human needs." Gesamtschreibzeit für diesen Beitrag: 120 Sekunden. Durchschnittliche Schreibzeit für ohne "Write Or Die" entstandene Beiträge vergleichbarer Länge: 45 Minuten. Danke an Susanne Richter aus Strasbourg für den Hinweis auf dieses jetzt schon unentbehrliche

Dieser Beitrag wird zwecks Produktivitätsverdopplung demnächst auch in der Riesenmaschine erscheinen.

12.11.2008 | 17:12 | Tipps und Tools

noprocrast = "no"

Muss dringend zahlreiche andere Dinge tun, deshalb sei nur ganz kurz auf die "noprocrast"-Option der Hacker News hingewiesen. "maxvisit" ist die Anzahl Minuten, die man höchstens auf der Website verbringen kann; vor dem nächsten Besuch müssen mindestens "minaway" Minuten verstreichen. Leider lässt sich das Ganze bei Bedarf auch einfach wieder abschalten, und selbst, wenn es nicht so wäre, bliebe immer noch das ebendort beschriebene Problem: Wer keine Hacker News lesen darf, prokrastiniert eben anderswo und im Zweifelsfall mit langweiligeren Tätigkeiten. Aber weil das bloße Vorhandensein der Option ja keinen Schaden anrichtet und vielleicht dem einen oder anderen tatsächlich hilft, sei sie hiermit anderen zeitfressenden Websites zur Nachahmung empfohlen.

03.11.2008 | 19:08 | Tipps und Tools | Berichte und Beispiele

Amazon Frustration Free Package

Die Hoffnung auf eine bessere Welt erfüllt sich schon bald! Der Produkte-Versender Amazon hat das "Amazon Frustration Free Package" auf den vertrackten Verpackungsmarkt gebracht (natürlich bisher nur in den USA). Es handelt sich um eine stark vereinfachte Verpackung für alle möglichen Produkte, die man ohne Teppichmesser, ohne Schere, ohne Schneidbrenner oder Präzisionsstanze öffnen kann.



Genau das ist der Geist, in dem wir den Fortschritt des Konsums vorangetrieben sehen wollen – aggressive Vereinfachung von allem und jedem, bis das Scheitern am Gerät oder an der Geräteverpackung ausgeschlossen werden kann. Dass Amazon sich im vorliegenden Fall dem Ärgernis Verpackung angenommen hat, das sie nur indirekt mitbetrifft, muss als vorbildlich begrüsst werden. Wer stand nicht schon mit blutenden Fingern, drei abgebrochenen Klingen und nach Lösungsmittel stinkend und fluchend vor einer nicht zu öffnenden Plastikverpackung? Bisherige Lösungsansätze umwehte oft der Ruch des Catch 22, aber nun wird das Übel an der Wurzel zernichtet, das Amazon Frustration Free Package entsteht nämlich gemeinsam mit den Herstellern, so wird sogar auch ein bisschen Umwelt gespart. Alles ist schliesslich so auch schon schwierig, anstrengend und komplex genug, da muss nicht auch noch eine blosse Verpackungsöffnung die Energie und die Kompliziertheit eines Tisch-Kernkraftwerks einfordern. Zur Belohnung für diese schöne Weltverbesserungsidee schicken wir Amazon eines unserer Bücher.

28.10.2008 | 16:47 | Tipps und Tools

want2do

Ein Gute-Vorsätze-Startup, das mir heute erst unter die Augen kommt, obwohl es anscheinend schon mindestens ein halbes Jahr alt ist: want2do. Im Unterschied zum hier kürzlich erwähnten StickK geht es bei want2do sympathischerweise nur nebenbei um freudlose Diätvorsätze, in erster Linie aber um Pläne wie "mehr küssen" und "Paintball spielen gehen". want2recommend!

28.10.2008 | 14:12 | Tipps und Tools

Schlüsseltechnologien

Die Abbildung zeigt ein verspätetetes Weihnachtsgeschenk, das ich gerade erhalten habe. Es löst das Problem, dass ich beim Nachhausekommen gern den Schlüsselbund außen an der Wohnungstür stecken lasse. Ab jetzt brauche ich den Schlüssel, um innen das Licht einzuschalten, er kann also nicht mehr außen stecken. (Es sei denn, ich komme tagsüber nach Hause und brauche kein Licht, aber das kommt sowieso nie vor.) Ich muss das Wunderwerk nur noch einbauen. Oder einbauen lassen. Bis dahin erfreue ich mich schon mal in der Theorie daran.

26.10.2008 | 12:51 | Tipps und Tools

Outsourcing via Amazon Mechanical Turk

Joël Adami weist mich auf dieses Tutorial hin: Audiodateien via Amazon Mechanical Turk transkribieren lassen (auf Englisch) (also der Link; das Transkribieren funktioniert vermutlich auch auf Deutsch). Amazon Mechanical Turk ist eine praktische Einrichtung, bei der man online kleine, klar umrissene Aufgaben an Heerscharen anonymer "Turker" vergeben kann, quasi Heimarbeit 2.0. Auch die Kommentare zum Tutorial sind lesenswert, denn da geht es überwiegend um die Frage, ob es Ausbeutung oder ok ist, für solche Tätigkeiten $8 pro Stunde zu bezahlen.

Ich schiebe zufällig seit Tagen die Transkription eines relativ unangenehmen Interviews vor mir her, kann die Arbeit aber auch nicht aus dem Haus geben, weil ich nicht will, dass irgendjemand außer mir dieses Interview hört. Eventuell muss ich noch mal im eigenen Buch die Stellen nachlesen, die sich mit dem Thema "Das Haupthindernis beim Outsourcing ist immer erst mal die Scham" befassen.

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