02.09.2008 | 09:36 | Blog und Buch | Tipps und Tools

6 einfache Übungen

1. Auch mal ein Getränk zwei Jahre vor Ablaufdatum austrinken. Schon hat man eine Aufgabe lange vor der Deadline erledigt.
2. Auf Bahngleisen sitzen oder liegen. Rechtzeitig aufstehen, bevor der Zug kommt. Diese Übung vermittelt ein Gefühl für das Tempo, in dem die Deadline herannaht, auch wenn vorher lange Zeit gar nichts passiert ist.
3. Aus den Briefkästen der Nachbarn amtlich aussehende Schreiben fischen und öffnen. Die Wirkung ist die einer Desensibilisierungstherapie gegen Heuschnupfen: Schon wenige Jahre später kann man auch Post aus dem eigenen Briefkasten öffnen.
4. Einige Kabel wohlgeordnet in eine Tasche legen. Eine Stunde abwarten, die Tasche wieder öffnen. Den entstandenen Kabelsalat betrachten und dabei über die Sinnlosigkeit menschlichen Ordnungsstrebens meditieren.
5. Zeitungen Seite für Seite ins Altpapier geben, um so zu erlernen, wie man eine größere Aufgabe in übersichtliche Einheiten zerlegt.
6. Den perfekten Mord planen, dann kurz vor der Ausführung darauf verzichten. Darüber nachdenken, dass Untätigkeit Leben retten kann.

(Aus dem Buch gestrichen)

Kommentar #1 von Hufi:

Schöne Liste. Erinnert mich ein wenig an die Freizeit-Tips im "Bernd das Brot"-Buch.
Darüber könnte ich später mal bloggen...
PS: Zumindest die Möglichkeit, den Kommentatoren einen kleinen (nicht zwingend klickbaren) Hinweis auf das eigene Blog zu ermöglichen, wäre nett.
Hufi
einAugenblick.de

02.09.2008 / 12:41

Kommentar #2 von Kathrin:

Eine gute Idee, die wir schon bald einmal umsetzen werden.

02.09.2008 / 12:49

Kommentar #3 von Roman Libbertz:

Das Kabelding bringt mich zum Lachen.
Freu mich auf das Buch.
Gut gemacht

03.09.2008 / 09:18

Kommentar #4 von ich:

Könntet ihr das Buch nicht schon eher rausbringen?.. Heute ungefähr?
Ich habe noch 12 Tage Zeit, um 2 Hausarbeiten à 15 Seiten zu eigentlich sehr interessanten Themen zu schreiben. (Titelblatt und Inhaltsverzeichnis sind fertig, dürfen aber nicht mitgezählt werden) Vielleicht wäre mir euer Buch eine Hilfe, aber das weiß ich nicht. Müsste man ja auch erst einmal lesen. Hm. Kurzfristige, weitere Tipps zur Handlungsbeschleuningung?
PS: Dieser Kommentar ist ein Hilferuf, kein Scherzbeitrag.

03.09.2008 / 17:28

Kommentar #5 von Kathrin:

Wir wissen jetzt alles darüber, und dieses Alles sieht folgendermaßen aus: Wenn zwei Hausarbeiten zum selben Termin fertig werden sollen, wird nur eine fertig werden. Also den Termin für die zweite gleich mal verschieben lassen, eine Woche genügt, alles darüber hinaus wäre grob fahrlässig. Jetzt hat sich die Arbeit schon mal halbiert. Dann sind 12 Tage natürlich viel zu viel für eine einzige Hausarbeit a 15 Seiten, deshalb erst mal acht Tage (Passig-Methode) bzw. 11,5 Tage (Lobo-Methode) nichts tun. Dann stellt sich der nötige Arbeitseifer allmählich ein. Alles wird gut.

03.09.2008 / 23:49

Kommentar #6 von anette:

Tränen aus den Augen wisch' ... die beste Liste seit Monaten!

22.09.2008 / 11:21

Kommentar #7 von OlafKolbrueck:

Wieso "gestrichen"? Die Liste ist doch im Buch. Wohl mal wieder das Rausstreichen zulange aufgeschoben?

23.09.2008 / 10:40

Kommentar #8 von Ralkorama:

Komme immer wieder auf diese Liste zurück. Zum Beispiel heute, da mir klar wird, dass ich eine Warensendung mit einer Spedition nach Afrika viel früher hätte organisieren müssen und es sehenden Auges nicht getan habe. Stattdessen heute auf den Google Calendar schaue und mit einem mal der Damm, der die Fakten von meinem für Wahrnehmung und Entscheidung zuständigen Hirnteil trennt, ruckartig eingerissen wird, um mich mit Adrenalin bis zum Anschlag zu fluten. Dann zitternder Anruf bei der Spedition ("..ja aehh ... hallo ... öhh ... ich würde gerne ein Paket nach Nigeria schicken ... das müsste spätestens übermorgen da sein... ist das ein Problem?") und spüren, wie der Katholizismus an und für sich und ein konkreter Besuch in einer Kirche als Handlungsoption aufleuchten. Interessant die Selbstbeobachtung, dass sich die Wirklichkeitswahrnehmung durch die Aufschieberei in immer kürzeren Takten auf einzelne lange aufgeschobene To Dos richtet und solchermaßen die lange Zeit diesen Punkten nicht gewidmete Aufmerksamkeit nun in einem schmerzlich intensiven Strahl gebündelt wird und man der Vorstellung erliegt, dass, "wenn DAS gut geht..." man wirklich in Zukunft viel besser sich vorbereiten, und nie mehr so etwas... also ohgottogottbittemachdassesgutgeht..

18.05.2009 / 13:23